Von der Deponie zur Kräher Höhe
Altdeponie
Vor der Nutzung als Deponie für Siedlungsabfälle war der Bereich der jetzigen Kräher Höhe eine Sandgrube.
Ab 2006 wurde die ehemalige Zentraldeponie in ein modernes Umschlag- und Logistikzentrum das "Entsorgungszentrum Nienburg/Krähe" (EZN), umgestaltet. Hier laufen nun sämtliche Abfallströme
aus dem Nienburger Kreisgebiet zusammen - pro Jahr rund 80 000 Tonnen - ehe sie gemäß der jeweiligen Verwertung differenziert weitergeleitet werden. Abfälle werden in der "Krähe" nicht mehr deponiert.
Deponiekörper
Vom 1. Juli 1983 bis zu ihrer Stilllegung am 15. Juli 2009 wurden in der Zentraldeponie Nienburg/Krähe 1,2 Millionen Kubikmeter Siedlungsabfälle deponiert.
2009 begann die Oberflächenabdichtung der Altdeponie. Mittels eines Systems aus Dichtungsbahnen wurde der „Müllberg“ in drei Bauabschnitten von der Umwelt abgeschirmt.
Der Deponiekörper besteht aus diversen Schichten:
Deponiegaserfassung
Von 1991 bis 2001 wurde das Deponiegas zur Stromerzeugung genutzt. Dabei wurde das Gas über ein Brunnen- und Rohrsystem im I. und II. Bauabschnitt abgesaugt und trieb einen Generator
zur Stromerzeugung an. Heute entsteht nicht mehr so viel Gas von früher, daher wird es lediglich abgefackelt, um Schadstoffe zu vernichten.
Sickerwasserbehandlung
Zersetzungsprozesse in den organischen Abfallanteilen, Flüssigkeitsreste und Restfeuchte im Müll erzeugen im Inneren des Abfallberges kontinuierlich eine beachtliche Flüssigkeitsmenge – das so genannte
Sickerwasser, welches zum Teil erheblich belastet ist und nicht in die Umwelt gelangen darf. Dieses Wasser wurde in der zum EZN gehörenden Kläranlage mittels Umkehrosmose gereinigt. Hierbei wurde das verunreinigte Wasser durch halbdurchlässige (semipermeable) Membranen gepumpt.
Das geklärte Wasser (Permeat) gelangte anschließend über eine eigene Druckrohrleitung zum Klärwerk in Drakenburg. Seit einiger Zeit wird das über ein unterirdisches System gesammelte Sickerwasser extern entsorgt.